Fotokurs Canon EOS 1100D

Canon EOS 1100 D

Dieses Kapitel behandelt die Benutzung und Einstellungsmöglichkeiten der Spiegelreflexkamera 1100D von Canon.

 

Angebote:

Kit I (1 Objektiv + Body)  350-375€

Kit II (2 Objektive + Body) ab 500€ (oft bei Mediamarkt günstiger im Angebot!)

(Das zusätzliche Objektiv 55-250mm kann man für 180€ kaufen)

 

Die EOS 1100D ist eine günstige Spiegelreflexkamera für Einsteiger.

Das Grundgerüst ohne Objektiv (BODY) gibt es bereits ab 350€. Kamera mit Objektiv (18-55mm) Kit für 400€. Das große Objektiv (55-250mm) kostet neu 280€, aber hin und wieder gibt es günstige Setpreise im Angebot.

 

 

Durch die vielen Automatikprogramme können Anfänger erstmal nichts falsch machen, aber die Vollautomatik führt auch dazu, dass man praktisch nichts am Bild verändern kann.

 

Erst durch die Manuellen Programme (M) kann man Blende und Verschlusszeit einstellen und genau aus diesem Grund legt man sich ja eine Spiegelreflexkamera zu, oder?

Zum Display: Das hellblau umrahmte Kästchen zeigt die Verschlusszeit an.

Je schneller sich das Objekt (Tier) bewegt, desto schneller muss das Bild natürlich "eingefangen" werden. Der Wert hier ist: 1/250 Sek. Nach dieser (Verschluss)Zeit endet die Belichtung und was in 1/250 Sek. an Bewegung passiert ist, wurde abgelichtet.

 

Daneben (F) steht die Blendengröße, die natürlich von der Blende (im Objektiv) abhängt.

 

 

Die Blende

 

 

 

Ist die Blende weit geschlossen (klein), ist die Tiefenschärfe besser. (Bsp. F16, Blende nur 6,25 mm geöffnet).Durch die kleine Öffnung fällt jedoch nur wenig Licht und dunkle Objekte muss man evtl. mit dem ISO-Wert verändern.

Ist die Blende weit geöffnet (groß) und lässt viel Licht rein, dann wird der Hintergrund unschärfer (Bsp. F5,6). Bei einem Objektiv mit 100mm Brennweite ist die Blende dann 25mm geöffnet.

 

 

Blende F1,8

 

Je nachdem wieviele Linsen im Objektiv sind, fällt die Lamellenstellung anders und es können auch  sternförmige Effekte entstehen. Durch die weite Öffnung (Bsp. 1,8) ist die Tiefenschärfe zwar geringer, aber durch den Selektivfocus kann man ein Objekt vom Hintergrund scharf trennen.

Der ISO-Wert

Weiter rechts steht der ISO-Wert (Bsp. 6400). Die Lichtempfindlichkeit  beginnt bei ISO 100 und ist bis ISO 6400 einstellbar.

 

Wenn bei Außenaufnahmen wenig Licht vorhanden ist, man aber kein dunkles Bild haben will, kann man dies mit verschiedenen Möglichkeiten verbessern.

1. Blendenwert reduzieren

2. Belichtungszeit verlängern (länger Restlicht auffangen)

 

Hilft nichts mehr, kann nur die Erhöhung des ISO-Wertes (auch mit kurzer Verschlusszeit möglich) ein helleres Bild hervorbringen. Je höher aber der ISO-Wert ist (und wenig Restlicht) desto mehr kann das Bild verrauschen...

 

Die Verschlusszeit

Um bewegte Objekte im richtigen Zeitpunkt zu erwischen, ist die Wahl der Verschlusszeit das A und O.

 

Um einen fallenden Wassertropfen einzufrieren, wählt man eine sehr kurze Verschlusszeit und damit kurze Belichtungsdauer. Zum Üben kann man hier die Serienbildfunktion nutzen, da man den richtigen Zeitpunkt (zum Abdrücken) anfänglich noch verpasst.

 

Wenn sich Objekte schnell bewegen (Rennwagen, Zug) kann man mit dem Effekt verwischen tolle Fotos erstellen. Durch eine längere Belichtungszeit erreicht man ein dynamisches Bild.

 

Bewegt man die Kamera parallel zum Objekt (mitziehen), kann man das Objekt scharf in einer unscharfen Umgebung knippsen.

Durch einen angedeuteten Schweif erkennt man so die hohe Geschwindigkeit des Motives.

Zoom

Das Standardobjektiv (18-55mm) hat einen Blendenwert von 3.5-5.6 (IS II).

Normalobjektive

Hier wird die Wirklichkeit relativ naturgetreu wiedergegeben, so wie es das menschliche Auge sieht (ca. 50mm)

 

Weitwinkelobjektive

Der Blickwinkel ist größer als im Normalobjektiv (Brennweite unter 30mm)

Vorallem große Bildausschnitte können mit großer Schärfentiefe wiedergegeben werden.

Geht man zu dicht ans Objekt heran, können die Motive jedoch verzerrt wirken.

 

Teleobjektive

Ab 50mm beginnt der Telebereich. Das Motiv wird stark herangeholt (wie beim Fernglas) und der Bildausschnitt wird verkleinert. Ab 250mm spricht man von Super-Teleobjektiven.

 

 

 

 

Hier ein Beispiel vom Zoom:

Bild 1: 18mm

Bild 2: 130mm

Bild 3: 250mm

 

 

 

 

Tierfotographie

Wer mit Tierfotos anfangen will, sollte sich zuerst an einigen handzahmen Tieren versuchen, die man etwas länger "belästigen" kann, ohne in Gefahr zu geraten.

 

Hierzu eignet sich ein kleiner Tierpark, den man am besten im Sommer/Herbst besucht (da in den kälteren Monaten oft nur wenig Tiere draußen sind).

 

Neugierige und verfressene Tiere eignen sich sehr gut für Nahaufnahmen:
Enten, Gänse, Ziegen, Papageien etc.

 

Exotische und große Tiere sind für bewegte Motive am besten:

Löwen, Puma, Giraffen

 

Scheue kleine Sonderlinge kann man mit einem guten Teleobjektiv einfangen, da Abstand zum Tier manchmal wichtig ist.

kleine Äffchen, Mäuse

 

Vorallem große (Flucht)Tiere wie Pferde sollte man nicht mit dem Blitz erschrecken, um Verletzungen zu vermeiden.

 

Effekte & Hilfsmittel

Für den Hausgebrauch und viele Nahaufnahmen kann man sich eine Styro Cube basteln. Damit kann man kleine Objekte (Schmuck, Münzen, Obst) in Studioatmosphäre ablichten.

Je nach gewünschter Farbe kann man mit Bastelkarton (A3 bis A2) verschiedene Farbhintergründe wie im Studio simulieren.

Fotos und Bauanleitung hier:

 

http://blog.sag-cheese.de/2010/03/diy-produktfotografie-der-styrocube/

 

 

Die Materialkosten betragen nicht mal 10€....

Stand: Jan 2012